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>> Biofeedback in der Schmerztherapie << Neurofeedback in der Schmerztherapie

Ablauf eines qEEG-basierten Neurofeedbacks:

  1. EEG-Aufnahme mit 19 oder 21 Kanälen (geschlossene und offene Augen): Zunächst wird ein EEG (Elektroenzephalogramm) durchgeführt, bei dem 19 oder 21 Elektroden auf der Kopfhaut platziert werden. Diese Elektroden messen die elektrische Aktivität des Gehirns. Die Aufnahme erfolgt in zwei Phasen: einmal mit offenen Augen und einmal mit geschlossenen Augen, um die Gehirnaktivität in verschiedenen Zuständen zu erfassen.

  2. Symptomfragebogen ausfüllen: Vor oder nach der EEG-Aufnahme wird der Patient gebeten, einen ausführlichen Symptomfragebogen auszufüllen. Dieser Fragebogen erfasst spezifische Beschwerden und Symptome des Patienten, die durch das Neurofeedback-Training gezielt beeinflusst werden sollen. Es hilft dabei, eine Verknüpfung zwischen den gemessenen Gehirnaktivitäten und den subjektiven Beschwerden des Patienten herzustellen.

  3. Auswertung des EEG und Artefaktkorrektur:
    Nach der EEG-Aufzeichnung wird die Rohdatenanalyse durchgeführt. Dabei werden Störsignale (Artefakte), wie sie durch Augenbewegungen, Muskelaktivität oder andere externe Einflüsse entstehen, erkannt und entfernt. Dies gewährleistet, dass nur die tatsächliche Gehirnaktivität analysiert wird.

  4. qEEG-Auswertung:
    Das bereinigte EEG wird dann zu einem quantitativen EEG (qEEG) verarbeitet. Hierbei werden spezifische Frequenzbänder des Gehirns analysiert, und die Gehirnaktivität in verschiedenen Bereichen wird quantifiziert. Diese detaillierte Analyse zeigt Abweichungen in der Gehirnfunktion auf, die auf Dysbalancen hinweisen könnten.

  5. Abgleich mit einer normativen Datenbank:
    Die Ergebnisse des qEEG werden anschließend mit einer Normdatenbank abgeglichen. Diese Datenbank enthält EEG-Daten von gesunden Personen, die als „normale“ Gehirnfunktion gelten. Durch den Abgleich können Abweichungen in der Gehirnaktivität des Patienten im Vergleich zur Norm ermittelt werden, um Bereiche mit Dysregulationen oder Auffälligkeiten zu identifizieren.

  6. Auswertung und Abgleich mit dem Symptomfragebogen:
    Die qEEG-Ergebnisse werden mit den Angaben des Patienten aus dem Symptomfragebogen verglichen. Diese Verbindung zwischen den Gehirnmustern und den berichteten Symptomen hilft, die Ursache der Beschwerden genauer zu bestimmen. Es zeigt auch, welche spezifischen Bereiche oder Frequenzen im Gehirn durch das Neurofeedback gezielt trainiert werden sollten.

  7. Erstellung eines Trainingsplans:
    Basierend auf den qEEG-Daten, dem Abgleich mit der Normdatenbank und den Symptomen des Patienten wird ein individueller Trainingsplan erstellt. Dieser Plan definiert die Ziele des Neurofeedback-Trainings und legt fest, welche Gehirnbereiche und Frequenzen verbessert werden sollen.

  8. Durchführung von Frequenzband-, SMR- und Z-Score-Trainings:
    Das eigentliche Neurofeedback-Training beginnt nun. Hierbei kommen verschiedene Trainingsmethoden wie Frequenzband (Herzratenvariabilität), SMR (sensorimotorischer Rhythmus) oder Z-Score-Training zum Einsatz. Diese Methoden werden individuell auf den Patienten abgestimmt, basierend auf den Z-Score-Abweichungen im qEEG und den Angaben im Symptomfragebogen. Ziel ist es, die abweichenden Gehirnmuster zu regulieren und die Symptome zu lindern.

Vorbereitung für ein EEG

Die Vorbereitung für ein EEG beinhaltet einige grundlegende Schritte, um eine genaue Messung zu gewährleisten. Hier ist eine kurze Zusammenfassung:

  • Vermeidung von Koffein und anderen anregenden Substanzen vor der Sitzung.
  • Ausreichender Schlaf in der Nacht davor, um eine natürliche Gehirnaktivität zu erfassen.
  • Haare am Tag der Aufnahme gründlich waschen und auf Haarprodukte verzichten, damit die Elektroden gut haften.
  • Ggf. Medikation nach Absprache mit dem Arzt anpassen.
  • Entspannte Kleidung tragen, um sich wohlzufühlen.

Für eine detaillierte Checkliste der EEG-Vorbereitung kannst du diese Seite besuchen: Vorbereitung zum qEEG.

Z-Score Training vs. Frequenzband Training: Vor- und Nachteile

Beim Neurofeedback gibt es zwei gängige Ansätze: Z-Score Training und Frequenzband Training. Beide haben spezifische Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt stark von den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.

Z-Score Training

Beim Z-Score Training wird die Gehirnaktivität des Patienten mit einer Normdatenbank verglichen, die EEG-Daten von gesunden Personen enthält. Der Unterschied zwischen der aktuellen Gehirnaktivität und der Norm wird als Z-Score gemessen, wobei 0 der Mittelwert darstellt. Z-Score Training zielt darauf ab, Abweichungen von der Norm zu korrigieren, um das Gehirn effizienter und ausgeglichener zu machen.

Vorteile des Z-Score Trainings:

  • Datenbasiert und präzise: Es basiert auf einer Normdatenbank und statistischen Analysen, die genaue Anhaltspunkte für Dysregulationen im Gehirn bieten. Dies ermöglicht eine gezielte und wissenschaftlich fundierte Anpassung der Gehirnaktivität.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Z-Score Training kann mehrere Frequenzen und Gehirnregionen gleichzeitig anpassen, was bei komplexen oder generalisierten Störungen von Vorteil ist.
  • Flexibilität durch den Therapeuten: Ein erfahrener Therapeut kann die Zielwerte der Frequenzen gezielt einstellen, anstatt starr nach einem Z-Score von 0 zu streben. Das erlaubt eine individuellere Herangehensweise, da eine pauschale Annäherung an Z-Score 0 nicht immer wünschenswert ist.

Nachteile des Z-Score Trainings:

  • Normorientierung kann einschränkend sein: Nicht jede Abweichung von der Norm ist pathologisch. Manche Menschen, insbesondere in Bereichen wie Peak Performance (z. B. Sportler oder kreative Personen), könnten von bestimmten Abweichungen sogar profitieren.
  • Komplexere Durchführung: Der Erfolg hängt stark von der Expertise des Therapeuten ab, der nicht nur nach Standardwerten trainieren sollte, sondern auch individuelle Bedürfnisse und Ziele des Patienten berücksichtigen muss.

Frequenzband Training

Beim Frequenzband Training wird spezifisch in bestimmten Gehirnfrequenzen wie Alpha, Beta, Theta oder Delta trainiert. Hierbei geht es darum, die Aktivität in diesen Frequenzen gezielt zu erhöhen oder zu verringern, um bestimmte Zustände wie Entspannung, Konzentration oder Wachsamkeit zu fördern.

Vorteile des Frequenzband Trainings:

  • Fokussierte Intervention: Es ermöglicht eine gezielte Beeinflussung bestimmter Frequenzen, um spezifische kognitive oder emotionale Zustände zu verbessern. Beispielsweise kann das Alpha-Training zur Förderung von Entspannung eingesetzt werden oder Beta-Training zur Steigerung der Konzentration.
  • Einfachere Anwendung: Da das Training auf ein einzelnes Frequenzband ausgerichtet ist, ist es weniger komplex und kann direkt auf konkrete Symptome oder Zustände abzielen.

Nachteile des Frequenzband Trainings:

  • Mögliche Ungleichgewichte: Da es auf ein einzelnes Frequenzband fokussiert ist, besteht das Risiko, dass andere Bereiche des Gehirns vernachlässigt werden. Dies kann zu neuen Dysregulationen führen, wenn die Balance der gesamten Hirnaktivität nicht beachtet wird.
  • Fehlender Gesamtüberblick: Im Vergleich zum Z-Score Training wird hier nicht die gesamte Gehirnaktivität in Bezug zur Norm betrachtet, was zu einer weniger ganzheitlichen Sichtweise führt.

Die Bedeutung eines EEG- und qEEG-basierten Trainings

Ob Z-Score oder Frequenzband Training – die Entscheidung sollte immer auf einer gründlichen Analyse der Gehirnaktivität basieren. Ein EEG und besonders ein qEEG sind essenziell, um die individuellen neuronalen Muster zu verstehen. Diese Daten sollten im Abgleich mit den Symptomen (erfasst über eine Symptomcheckliste) und den Wünschen des Patienten interpretiert werden.

Zum Beispiel kann das qEEG Anomalien in bestimmten Frequenzen oder Gehirnregionen zeigen, die nicht unbedingt behandelt werden müssen, wenn sie keine Symptome verursachen oder sogar vorteilhaft sind.


Anpassung der Zielwerte im Z-Score Training

Ein wichtiger Aspekt beim Z-Score Training ist, dass nicht immer auf einen Z-Score von 0 trainiert werden muss. Z-Score 0 entspricht der durchschnittlichen Norm, aber dies ist nicht in jedem Fall das optimale Ziel. Der Therapeut kann die Zielwerte der Frequenzen je nach Situation und individuellen Bedürfnissen des Patienten anpassen. Das bedeutet, dass es sinnvoll sein kann, Abweichungen von der Norm gezielt zu behalten, wenn die Abweichungen für den Patienten vorteilhaft sind.


Beispiel aus dem Bereich Peak Performance:

Eine Abweichung von der Norm kann in bestimmten Situationen positiv für die Leistung sein. Ein Beispiel wäre ein hoher Beta-Z-Score bei erfolgreichen Geschäftsleuten, Sportlern oder Musikern. Diese Personen könnten eine erhöhte Beta-Aktivität aufweisen, die mit hoher Wachsamkeit, kognitiver Schärfe und Entscheidungsfreude verbunden ist. Ein reduziertes Training dieser Beta-Aktivität könnte in ihrem Fall kontraproduktiv sein, da sie diese erhöhte Aktivität nutzen, um in ihrem Berufsfeld Spitzenleistungen zu erbringen.

Ein weiteres Beispiel wäre ein erhöhter Theta-Z-Score bei Kreativarbeitern (Künstler, Schriftsteller), bei denen erhöhte Theta-Aktivität mit Kreativität, Intuition und Tagträumen assoziiert ist. In diesem Fall wäre es sinnvoll, diese Abweichung beizubehalten, da sie zu einem kreativeren Denkprozess beiträgt, der in ihrer Arbeit von Vorteil ist.

Fazit:

Egal ob Z-Score Training oder Frequenzband Training, die Wahl der Methode und der Zielwerte muss immer auf EEG- und qEEG-Daten beruhen, abgestimmt mit den Symptomen und Zielen des Patienten. Besonders im Z-Score Training ist es wichtig, nicht pauschal auf Z-Score 0 zu trainieren, sondern gezielt Abweichungen zu berücksichtigen, die für bestimmte Leistungsträger wie Kreative oder Sportler sogar förderlich sein können.

Theorie / Funktion des Neurofeedbacks

Die Theorie des Neurofeedbacks basiert auf der Idee, dass das Gehirn kontinuierlich elektrische Signale in verschiedenen Frequenzen erzeugt, um zwischen seinen verschiedenen Bereichen zu kommunizieren. Diese Gehirnwellen sind in unterschiedliche Frequenzbänder unterteilt, wie Alpha, Beta, Theta und Delta, die jeweils für verschiedene Zustände wie Entspannung, Konzentration oder Schlaf stehen. Eine Dysregulation dieser Frequenzen kann zu psychischen oder körperlichen Problemen führen.

Neurofeedback nutzt die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu regulieren und zu optimieren. Es funktioniert ähnlich wie das Lernen von Fähigkeiten durch Feedback. Während einer Neurofeedback-Sitzung wird die Gehirnaktivität in Echtzeit gemessen und auf einem Bildschirm visuell oder auditiv dargestellt. Das Ziel ist es, dem Gehirn Rückmeldung darüber zu geben, wann es sich in einem gewünschten Zustand befindet. Wenn das Gehirn in einem optimalen Zustand arbeitet, erhält der Patient eine „Belohnung“ in Form von positiven Rückmeldungen, wie etwa einem Ton, einem Bild oder einer Animation.

Ein Vergleich mit dem Lernen von Fahrradfahren verdeutlicht diesen Prozess: Wie beim Fahrradfahren, wo man durch Übung und Rückmeldung die Balance verbessert, lernt das Gehirn durch Neurofeedback, effizienter zu arbeiten. Der Patient wiederholt die „richtigen“ Gehirnmuster, bis diese zur neuen Norm werden, ähnlich wie das Gleichgewicht beim Fahrradfahren nach genügend Übung automatisch gehalten wird.

Das Ziel von Neurofeedback ist es, die Gehirnaktivität effizienter zu gestalten, sodass das Gehirn in der Lage ist, besser zu funktionieren, Symptome zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

qEEG vor Neurofeedback

Ein EEG (Elektroenzephalogramm) und insbesondere ein qEEG (quantitatives EEG) sind unerlässlich für Neurofeedback, da sie eine präzise und objektive Grundlage für das Training bieten. Hier ist der Grund:

1. Individuelle Gehirnaktivität sichtbar machen

Das EEG misst die elektrische Aktivität des Gehirns in Echtzeit, indem es die Gehirnwellen in verschiedenen Frequenzen (Alpha, Beta, Theta, Delta, etc.) erfasst. Jede Frequenz ist mit bestimmten mentalen und emotionalen Zuständen verbunden, z. B. ist der Mu-Rhythmus in den sensorimotorischen Bereichen aktiv und wird oft mit Ruhe- oder Inaktivitätszuständen assoziiert. Die Messung dieser Aktivität erlaubt es, Abweichungen oder Dysbalancen in der neuronalen Kommunikation zu erkennen.

Das qEEG geht noch weiter, indem es die Gehirnaktivität quantifiziert und mit einer Normdatenbank vergleicht. Dadurch lassen sich spezifische Dysregulationen genau lokalisieren und in Zusammenhang mit den Symptomen bringen. Ohne diese genaue Diagnose wäre es schwer, gezielte Trainingsprotokolle für das Neurofeedback zu erstellen.

2. Risiken eines reinen symptom-basierten Ansatzes

Wenn Neurofeedback nur auf der Grundlage von Symptomen (z. B. Schlaflosigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten) durchgeführt wird, ohne dass ein EEG oder qEEG verwendet wird, besteht das Risiko, dass falsche Gehirnregionen oder Frequenzen trainiert werden. Dies könnte das Problem verschlimmern oder neue Symptome verursachen, da nicht klar ist, welche Gehirnwellen wirklich dysreguliert sind. Zum Beispiel könnte das Training einer falschen Frequenz zu übermäßiger Entspannung oder umgekehrt zu erhöhter Erregung führen, was die Beschwerden des Patienten verschlechtern kann.

3. SMR-Training und der Mu-Rhythmus

Das SMR-Training (Sensomotorischer Rhythmus) zielt darauf ab, das Gehirn in einen stabileren und entspannteren Zustand zu bringen, der für Konzentration und Fokus ideal ist. Der SMR wird im Bereich des sensorimotorischen Kortex gemessen. Ein wichtiger Aspekt ist der Mu-Rhythmus, der ähnliche Frequenzen wie der SMR aufweist, aber in Ruhephasen aktiv ist. Wenn nicht genau unterschieden wird, welche Frequenzen im EEG gemessen werden, kann es passieren, dass das Training den Mu-Rhythmus statt des SMR verstärkt. Dies könnte den Patienten noch ruhiger oder träger machen, was in Fällen von Antriebslosigkeit oder depressiven Symptomen kontraproduktiv ist.

4. Kontraindikationen für SMR-Training

In einigen Fällen, wie z. B. bei depressiven Zuständen, schwerer Erschöpfung oder Antriebslosigkeit, kann SMR-Training kontraindiziert sein. Da das SMR-Training zur Beruhigung und Stabilisierung beiträgt, könnte es bei solchen Patienten zu einer weiteren Senkung des Antriebs führen, was die Symptome verschlimmert. Ein qEEG zeigt klar auf, ob SMR-Training sinnvoll ist oder ob andere Ansätze (wie etwa Beta- oder Alpha-Training) besser geeignet sind.

5. Genauigkeit und Sicherheit

Durch die Verwendung eines EEG und insbesondere eines qEEG wird das Training auf datenbasierte Evidenz gestützt. Das verringert das Risiko, falsche Gehirnregionen oder Frequenzen zu trainieren, und ermöglicht eine individuell zugeschnittene Therapie, die auf den tatsächlichen neuronalen Mustern des Patienten basiert. Es wird also gezielt auf die spezifischen Dysbalancen eingegangen, die im EEG sichtbar sind, was das Neurofeedback sicherer und wirksamer macht.

Zusammengefasst ist das EEG/qEEG unverzichtbar, weil es eine präzise Karte der Gehirnaktivität bietet, die als Grundlage dient, um effektive und sichere Trainingsprotokolle zu erstellen und die Risiken eines symptom-basierten Ansatzes zu vermeiden.

Indikationen

  • ADHS und ADS
  • Epilepsie
  • Migräne und andere Kopfschmerzformen
  • Schlafstörungen
  • Angststörungen
  • Depressionen
  • Tinnitus
  • Burnout-Syndrom
  • Erschöpfungszustände
  • Long Covid-Symptome
  • Chronische unbeeinflussbare Schmerzen

Abgrenzung zwischen Biofeedback & Neurofeedback zu Bioscan und Bioresonanz

Biofeedback ist eine Technik, bei der Patienten lernen, ihre physiologischen Funktionen zu kontrollieren, indem sie Informationen über ihren Körper erhalten, wie z.B. Muskelspannung, Herzfrequenz oder Hauttemperatur. Diese Methode wird in 1.932 randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) untersucht, wie eine Analyse auf PubMed zeigt.

Neurofeedback ist eine spezielle Form des Biofeedbacks, die sich auf die Modulation der Gehirnwellenaktivität konzentriert, um die Funktion des zentralen Nervensystems zu verbessern. Es nutzt EEG-Daten, um dem Patienten Feedback zur Gehirnaktivität zu geben, wodurch Zustände wie ADHS oder Angststörungen behandelt werden können.

Bioscan ist ein nicht-invasives Screening-Verfahren, das auf bioenergetischen Prinzipien basiert, um den Gesundheitszustand eines Individuums zu bewerten. Laut einer PubMed-Auswertung gibt es nur 2 RCTs zu diesem Verfahren, was auf eine begrenzte wissenschaftliche Erforschung hinweist.

Bioresonanz verwendet elektromagnetische Schwingungen zur Diagnose und Therapie von Krankheiten, basierend auf der Theorie, dass jede Zelle eine eigene Schwingung hat. Es wurden jedoch nur 6 RCTs auf PubMed gefunden, was auf eine begrenzte wissenschaftliche Evidenz für diese Methode hinweist.

Diese Abgrenzungen verdeutlichen die Unterschiede und den wissenschaftlichen Untersuchungsstand der jeweiligen Verfahren.

Austattung

Für das Neurofeedback-Equipment nutze ich als Basis den 21-Kanal Mitsar EEG BT für die EEG-Erfassung und das Neurofeedback. Mitsar ist ein etablierter Hersteller mit umfangreicher Erfahrung im klinischen EEG-Bereich, einschließlich passender diagnostischer Tools. Das Gerät ermöglicht es, neben dem EEG noch vier weitere Parameter zu messen und aufzuzeichnen. In meiner Praxis verwende ich häufig die EKG-Funktion, die Rückschlüsse auf mögliche Artefaktursachen zulässt. Sie zeichnet nicht nur den Herzschlag auf, sondern gibt auch wertvolle Hinweise auf Oberkörperbewegungen. Optional ist eine HRV-Analyse parallel zum EEG möglich.

Zur Aufzeichnung nutze ich EEGStudio, das es mir erlaubt, parallel zwei Kameras zu betreiben, um mögliche Artefakte während der späteren Analyse besser nachvollziehen zu können. Die Auswertung erfolgt in WinEEG, inklusive eines Datenbankabgleichs, bei dem typische Z-Score qEEG-Maps erstellt werden.
Software von NeuroGuide mit swLORETA Z Score Cross-Frequency Neurofeedback  (LZNFB) und ANIStreamer Applied Neuroscience, Inc.

Für das Neurofeedback setze ich zwei Systeme ein:

  1. Klassisches Frequenzbandtraining über die EEGStudio-Software. Dieses Verfahren ist relativ simpel, benötigt nur wenige Elektroden und ermöglicht kürzere Behandlungszeiten.
  2. 19-Kanal swLoreta Z-Score Training, in Kombination mit einer Symptomcheckliste. Dieses Verfahren ist etwas aufwendiger, da eine 21-Kanal-Haube mit Gelkontaktierung durch die Haare aufgesetzt werden muss.

Das Training basiert immer auf einem zuvor erstellten qEEG.

Neurofeedback und qEEG bei Angststörungen: Mechanismen, Methoden und Wirksamkeit

Angststörungen, die durch übermäßige Angst und Sorgen gekennzeichnet sind, können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Neurofeedback, insbesondere auf der Basis von quantitativer Elektroenzephalografie (qEEG), hat sich als vielversprechende, nicht-invasive Behandlungsmethode etabliert. Dieses Verfahren bietet eine Echtzeit-Rückmeldung über die Gehirnaktivität und ermöglicht es den Betroffenen, neuronale Muster zu trainieren und zu regulieren, die mit Angstzuständen verbunden sind.

Wirkmechanismen des Neurofeedbacks

Das grundlegende Prinzip des Neurofeedbacks ist operantes Konditionieren, bei dem die Betroffenen lernen, ihre Gehirnaktivität zu steuern. Studien zeigen, dass eine Reduktion von Angstzuständen oft mit Veränderungen im Theta/Beta-Verhältnis, der Unterdrückung von Alpha-Wellen oder einer erhöhten Kohärenz des sensorimotorischen Rhythmus (SMR) verbunden ist (Chen et al., 2021; Wang et al., 2013). Der Rückkopplungsprozess stabilisiert dysregulierte Gehirnwellenmuster und verbessert die emotionale und physiologische Regulierung.

Trainingsmethoden

  1. SMR-Training: Zielt auf die Verstärkung des sensorimotorischen Rhythmus (12–15 Hz) ab, um Entspannung zu fördern und Übererregung zu reduzieren (Gadea et al., 2020).
  2. Frequenzband-Training: Individuell angepasste Protokolle, die spezifische Verhältnisse wie Theta/Beta anpassen, um Erregungs- und Aufmerksamkeitszustände zu normalisieren (Micoulaud-Franchi et al., 2021).
  3. swLORETA: Eine Methode mit räumlicher Auflösung, die tiefliegende Gehirnareale wie die Amygdala lokalisiert und trainiert, welche eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Angst spielt (Keynan et al., 2018).

Behandlungsprotokolle

  • Dauer und Sitzungen: Eine Behandlung umfasst typischerweise 20–40 Sitzungen von jeweils 30–60 Minuten über einen Zeitraum von 8–12 Wochen (Zhao et al., 2019).
  • EEG-gestütztes Feedback: Echtzeitdaten werden über ein Mehrkanal-EEG-System erfasst, und die Anpassung erfolgt auf Basis individueller qEEG-Biomarker (Coben et al., 2018).

Wirksamkeit

Aktuelle Studien zeigen signifikante Reduktionen von Angstsymptomen durch qEEG-gestütztes Neurofeedback. Beispielsweise zeigte das SMR-Training eine Reduktion von Cortisol und eine Verbesserung der Stimmung (Gadea et al., 2020). Protokolle, die auf individuellen Gehirnwellenmustern basieren, verbesserten die Behandlungsergebnisse im Vergleich zu Standardprotokollen (Krepel et al., 2020).

Herausforderungen und Ausblick

Trotz vielversprechender Ergebnisse sind weitere randomisierte, kontrollierte Studien erforderlich, um die Wirksamkeit zu bestätigen und die Protokolle zu standardisieren. Die Integration fortschrittlicher Rechenmethoden, wie maschinelles Lernen, könnte die Präzision und Zugänglichkeit des Neurofeedbacks weiter verbessern.


Quellen

  1. Efficacy Evaluation of Neurofeedback-Based Anxiety Relief - Chen et al., 2021.
  2. EEG biofeedback improves attentional bias in high trait anxiety individuals - Wang et al., 2013.
  3. Effects of a single session of SMR neurofeedback training on anxiety and cortisol levels - Gadea et al., 2020.
  4. EEG Neurofeedback for Anxiety Disorders and PTSD: A Blueprint - Micoulaud-Franchi et al., 2021.
  5. Electrical fingerprint of the amygdala guides neurofeedback training for stress resilience - Keynan et al., 2018.
  6. A multicenter effectiveness trial of QEEG-informed neurofeedback in ADHD - Krepel et al., 2020.
  7. Real-Time Functional Connectivity-Informed Neurofeedback of Amygdala-Frontal Pathways - Zhao et al., 2019.
Behandlungsmethoden Übersicht

Schmerztherapie Methoden Übersicht

Methode Erläuterung Nebenwirkung Risiko
TCM Diagnostik und Behandlung mit Kräutern und Akupunktur Sehr gering
Orthomolekulare Medizin Labore und Ausgleich von Mangelerscheinungen oral und auch per Infusion Sehr gering
Lokale Anwendung Wärme, Salben mit pharmazeutischen Wirkstoffen und Pflanzlichen Wirkstoffen Sehr gering
Biofeedback Körperlich Signale wie HRV, Temperatur, Muskelspannung sehen und beinflussen lernen Sehr gering
Neurofeedback Trainig der dominaten Gerhrinfunktion in die Richtung Entspannung Sehr gering
Medikamentös Analgetika mit und ohne Opiate bez. Morphinabkömmlinge / Cannabis / Antikonvulsiva Bei allen Medikamenten teilweise sehr ausgeprägt
Blockaden Invasiven Verfahren blockieren von Nervenbahnen NW mittel jedoch zusätzliche Risiken: Hämatome und Nervenverletzungen
Procain Basen Therapie Infusionsserien von ca10-15 Sitzungen gering bei langsamer Steigerung
Ketamin Infusion Ambulante Narkose ca. 10-15 Behandlungen für ca. 2std + Überwachung Kurzfristig hohen NW, nur mit Begleitung bzw. Fahrdienst.

Kosten

Die Behandlung wird normal nach der gültigen GOÄ mit Steigerungen bis zum Faktor 3,5 abgerechnet.
Die Typischen Kosten inkl. Material liegen bei ca. 60-120€ für den ersten Beratungstermin (45-60min) und
weitere Behandlungen ca. 40-110€ (25-55min).
EEG 123-160€, qEEG Report mit Datenbankableich einfach ca. 120€ ausführlich mit 2ter Meinung 360€.