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Schmerztherapie in der Chinesischen Medizin (TCM) in Baden Baden

Schmerzursachen in der TCM


In der Schulmedizin kommt es sehr häufig vor , dass der Arzt nicht in der Lage ist, die Ursachen des Schmerzes zu identifizieren. Nach zahlreichen bildgebenden Untersuchungen wie CT oder MRT, neurophysiologischen Messungen und der Bestimmung unterschiedlichster Laborparameter wird dem Patienten mitgeteilt, dass keine Ursache für die Beschwerden gefunden wurde. Oft folgt die Hypothese, dass Probleme eher einen psychischen Hintergrund haben und der Betroffene auf lange Sicht lernen muss, mit dem Schmerz zu leben.

Die erste systematische Diskussion zum Thema Schmerz befindet sich in dem Werk Huangdi Nejjing vor ca. 2000 Jahren. Zum ersten Mal werden Qi und Blut Stagnation als Schmerzursachen benannt und schon damals wurden 13 verschiedene Schmerzarten unterschieden. Als wichtigste Schmerzursachen werden externe pathogene Faktoren genannt, wo die Kälte die Hauptrolle spielt.

Im weiteren Verlauf der Geschichte finden auch weitere Faktoren Anerkennung als Schmerzursachen - auch die emotionalen Störungen. Es werden unterschiedliche Methoden eingesetzt um das Symptom Schmerz zu behandeln.

Während mehrerer Jahrhundert spielte die chinesische Kräutertherapie eine Hauptrolle, die Akupunktur stellte eine kleine Abzweigung der Therapie dar und hat erst seit der Kulturrevolution an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile finden beide Methoden breiten Einsatz in der Schmerztherapie. Da die Akupunkturbehandlung eine effektive, erprobte, klinisch nachgewiesene und kostengünstige Behandlungsmethode ist, werden diese Kosten  von privaten Krankenkassen und bei 2 Indikationen von gesetzlichen Krankenkassen übernommen.


Die Schmerzursachen in der TCM können grob in 3 Kategorien unterteilt werden:

  

  1. Befall durch externe pathogene Faktoren - Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Sommerhitze. Diese Faktoren existieren selten alleine, viel öfter kommt es zu Kombinationen aus 2 oder sogar 3 o.g. Faktoren.
  2. Interne pathogene Faktoren - emotionale Faktoren
  3. Neutrale pathogene Faktoren - allgemeine Konstitution, Lebensstil (Essgewohnheiten, körperliche Aktivität) und traumatische Verletzungen

Alle genannten Ursachen führen zur Gleichgewichtsstörung im menschlichen Körper, zur Schwächung von Energie(Qi) und Blut(Xue) sowie nach längerer Zeit zur Beeinträchtigung der inneren Organe.

Externe Pathogene Faktoren


Wind - tritt am häufigsten im Frühling auf, verbindet sich oft mit anderen Faktoren wie Kälte, Hitze, Feuchtigkeit. Da die Bewegungstendenz des Windes nach oben und außen geht, werden vor allem obere Körperteile wie Gesicht, Hals, Schulter, Arme betroffen. Zusätzlich bleibt der Wind konstant in Bewegung. Dementsprechend haben auch die Schmerzen, die hauptsächlich durch Wind verursacht worden sind, keine fixierte Lokalisation, vielmehr wandern sie umher.

Kälte - dominiert im Winter, kann aber auch im Sommer auftreten, vor allem bei Personen, die konstant in klimatisierten Räumen verweilen. Die unteren Extremitäten werden oft durch die Kälte befallen, vor allem wenn, man auch in der kalten Jahreszeit barfuß läuft. Grund dafür ist, dass die Leitbahnen von Milz, Leber und Niere an den Füßen anfangen. Die Kälte verlangsamt den Energie- und Blutfluss, zieht die Gewebe zusammen. Der Schmerz ist hartnäckig, stark, mit der Einschränkung im Bewegungsumfang der Gelenke und derAbneigung gegen die Kälte verbunden.


Feuchtigkeit- tritt bei feuchtem Wetter oder beim leben in einer feuchten Umgebung auf. Der Schmerz ist hartnäckig, mit Schweregefühl im Körper, Schwellung der Gelenke, Müdigkeit, ziehenden Schmerzen in den Extremitäten, oft mit Verschlimmerung bei feuchtem Wetter verbunden. Die Schmerzlokalisation ist meistens konstant, oft sind die unteren Extremitäten betroffen. Manchmal kann auch Taubheit und das Gefühl der Hautschwellung auftreten.

Hitze- zu charakteristischen Eigenschaften von Hitze gehören das Brennen und das Gefühl der Erwärmung, Rötung. Wenn die Hitze die Zirkulation des Blutes beeinträchtigt, kommt es zur Verletzung der Gefäße, was in Schwellung und Rötung, manchmal sogar Blutung resultieren kann. Die Hitze stört auch relativ schnell den Funktionskreis Herz, dies kann sich in Unruhe und Schlafstörungen äußern. Beide Faktoren, Hitze und Wind, attackieren oft die obere Körperhälfte.

Innere Pathogene Faktoren


In der TCM wird jedem Funktionskreis eine Emotion zugeordnet. Bereits in dem Werk Huangdi Neijing findet man die Aussage:
"...Zorn verletzt die Leber, die Freude das Herz, die Trauer verletzt die Lunge, Grübeln beeinträchtigt die Milz und die Angst verletzt die Niere".

In der klinischen Praxis sehen wir oft Fälle, wo die Schmerzen entweder verschlimmert oder gelindert werden, abhängig vom emotionalen Zustand des Patienten.

Die Gefühle von Angst, Sorge, Trauer, Ärger und Freude sind unsere treuen Begleiter. Solange keines davon im Übermaß auftritt, kommen keine pathologischen Erscheinungen zum Vorschein. Bei übermäßig ausgeprägten und lang andauernden emotionalen Störungen kann es zur Entwicklung von Schmerzen und anderen körperlichen Störungen kommen.


Aus meiner Sicht kommt in der heutigen Gesellschaft die besondere Rolle dem Zorn zu. Der Zorn ist die Emotion der Leber. Auch Frustration und Verärgerung haben ähnlichen Einfluss. Die Leber ist für den gleichmäßigen, geschmeidigen Energiefluss in dem Körper zuständig. Wird der Kreislauf von der Energie(Qi) gestört, entwickelt sich zunächst eine Qi Stagnation und anschließend auch Blutstase. Die Symptome beinhalten Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Blähungen, wandernde Schmerzen der Muskeln und Sehnen, Nackenverspannungen und bei Frauen menstruelle Beschwerden (schmerzhafte Menstruation, premenstruelle Brustspannung).

Neutrale Pathogene Faktoren


Übermäßige Nahrungszufuhr, zu viel von rohen, kalten Nahrungsmitteln - führt auf Dauer zur Beeinträchtigung des Funktionskreises Milz mit Akkumulation von innerer Feuchtigkeit und Schleim sowie Stagnationen im Magen-Darm-Trakt. Als Ergebnis entstehen Blockaden des Qi- und Blutflusses, abdominelle Schmerzen und Spannungen, Schweregefühl, Schwellung und dumpfe Schmerzen im Bereich von Muskeln und Gelenken.

Zu viel Stress und Mangel an körperlichen Aktivitäten - führen zunächst zur Stagnation des Qi Flusses, vor allem im Leberfunktionskreis, bei lang andauernden Zuständen werden die inneren Organe geschwächt. Es entwickeln sich Schmerzen in den Extremitäten oder im gesamten Körper, die durch die Ruhe sogar verschlimmert werden und durch moderate Körperaktivität gelindert werden können.

Verletzungen, Operationen - als Folge tritt fast sofort eine gleichzeitige Blutung und Blutstagnation auf mit begleitender Stagnation des Qi Flusses. Je länger der Zustand unbehandelt bleibt, desto hartnäckiger und schwieriger wird dieser später zu behandeln sein.


Eines der Beispiele, wo sich die Ansichten der TCM Behandlung und die der westlichen Behandlung gravierend voneinander unterscheiden, ist Kälteanwendung bei Verletzungen des Bewegungsapparates.

In der TCM wird sie nur ganz kurzfristig angewendet, um die akute Blutung zu stoppen, die weitere Behandlung ist auf Bewegung des Blutes und Qi, Beschleunigung des Wundheilungsprozesses gerichtet. Es werden dynamisierende, wundheilende Kräuter äußerlich und innerlich verabreicht, zusätzlich Akupunktur, Tuina Massage und relativ schnell leichte Bewegung. Die Kälte als verlangsamender, stagnierender Faktor ist hier kontraproduktiv. In der westlichen Medizin wird die äußerliche Kühlung manchmal sogar für mehrere Tage angewendet und von einer langanhaltenden Immobilisierung begleitet. Lokal werden Salben oder Gele mit Voltaren angewendet, die zwar Entzündung hemmen, jedoch nichts zur Wundheilung beitragen.

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