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Procain-Basen-Therapie in der Schmerztherapie

Procain-Basen-Therapie

Die Methode wird auch Infusions-Neuraltherapie genannt. Es werden Infusionen mit Procain (Lokalanästhetikum) und Natriumhydrogencarbonat (basische Substanz) in einer isotonischen Kochsalzlösung angewendet. Die Kombination beiden Substanzen verbessert das Durchdringen durch Zellmembrane und gewährleistet verlängerte Wirkung, da die Dissoziation von Procain-Molekülen verlangsamt wird. Der Patient wird währen der Infusion die ca. 45-60 Minuten dauert an das Monitoring angeschlossen. Während der Infusion werden folgende Parameter werden überwacht: Blutdruck, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung.

Durch die systemische Anwendung können beide Wirkstoffe auch schlechter durchblutete Körperareale, die von Entzündung und Übersäuerung betroffen sind, erreichen. 


Klinische Effekte:

  • Senkung der Schmerzempfindlichkeit
  • antientzündliche Effekte
  • generalisierte muskuläre Entspannung
  • Verbesserung der Durchblutung im Mikrokapilärsystem
  • Verbesserung des Allgemeinbefindens im Verlauf der Therapie 
  • Sympathikolyse
  • Gleichgewichtstörungen im vegetativen Nervensystem werden reduziert oder gar normalisiert
  • Entsäuerung
  • Manche Therapeuten berichten von erfolgreichen Anwendung bei Tinnitus

 

Säure Basenhaushalt & BGA (Blutgasanalyse)

Häufig wir die Vermutung einer Übersäuerung geäußert und der Wunsch nach einer Dosis Erhöhung des Natriumhydrogencarbonat gewünscht. Mit der BGA vor und teilweise nach der Therapie kann ich sicher nach und nach die maximale Dosis anpassen. Die BGA-Werte BE und Ph geben auch ein objektiver Status zur der meist nur vermuteten Übersäuerung.

Indikationen:

  • akute radikuläre und pseudoradikuläre Schmerzen 
  • chronische Schmerzzustände: besonders Fibromyalgie
  • neuropathische Schmerzen
  • CRPS
  • Chronische Kopfschmerzen
  • Durchblutungsstörungen
  • Endometriose

 

Kontraindikationen:

  • Allergie gegen Procain – hier alternativ Anwendung von Lidocain möglich
  • Dekompensierte Herzinsuffizienz
  • AV Block III°

 

Kosten

Die Behandlung wird normal nach der gültigen GOÄ mit Steigerungen bis zum Faktor 3,5 abgerechnet. Die Typischen Kosten inkl. Medikamenten liegen bei ca. 125-160€ für den ersten Termin (60-80min) und weitere Behandlungen ca. 85-120€ (45-60min).
Als Anästhesisten mit der Zusatzqualifikation Schmerztherapie darf ich die Leistungen inkl. der Narkoseleistungen abrechnen, die Kosten werden in den meisten Fällen durch Ihre PKV übernommen.
Falls eine BGA sinnvoll / erforderlich ist kostet diese ca. 23€


Nebenwirkungen

Alle genannten Nebenwirkungen sind mild ausgeprägt und lassen schnell nach. Sollten stärker ausgeprägte, negative Erscheinungen auftreten wird die Infusion sofort unterbrochen.

In der Regel führt man eine Serie von 10 bis 15 Infusionen durch, 1-2x wöchentlich. Bei einigen Patienten ist eine Besserung direkt nach der ersten Infusion zu beobachten, die meisten brauchen jedoch 3-5 Infusionen um eine positive Wirkung feststellen zu können. Ich habe auch Patienten beobachtet, die fast regelmäßig, meistens im Frühling und Spätherbst sich für Infusionsserie angemeldet haben, da genau zu diesen Jahreszeiten zu einer Schmerzzunahme gekommen ist. Die konnte dank Procain-Basen-Therapie vermieden werden.

Bei Bedarf können die Infusionen um zusätzliche Gabe von Vitaminen der Gruppe B, Glutathion und diversen homöopathischen Mitteln ergänzt werden.

Schmerztherapie Methoden Übersicht

Methode

Erläuterung

Nebenwirkung Risiko

TCM

Diagnostik und Behandlung mit Kräutern und Akupunktur

Sehr gering

Orthomolekulare Medizin

Labore und Ausgleich von Mangelerscheinungen oral und auch per Infusion

Sehr gering

Lokale Anwendung

Wärme, Salben mit pharmazeutischen Wirkstoffen und Pflanzlichen Wirkstoffen

Sehr gering

Medikamentös

Analgetika mit und ohne Opiate bez. Morphinabkömmlinge / Cannabis / Antikonvulsiva

Bei allen Medikamenten teilweise sehr ausgeprägt

Blockaden

Invasiven Verfahren blockieren von Nervenbahnen Blockieren

NW mittel jedoch zusätzliche Risiken: Hämatome und Nervenverletzungen  

Procain Basen Therapie

Infusionsserien von ca10-15 Sitzungen

gering bei langsamer Steigerung

Ketamin Infusion

Ambulante Narkose ca. 10-15 Behandlungen für ca. 2std + Überwachung

Kurzfristig hohen NW, nur mit Begleitung bzw. Fahrdienst.

Alle Nebenwirkungen lassen während der Therapie langsam nach. Die anfängliche Dosierung ist niedrig und wird entsprechend der Verträglichkeit und Wirkung langsam gesteigert.

  • Herzklopfen
  • Leichte Schwankungen des Blutdruckes
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit am Tag der Infusion
  • Schwindel
  • Hautrötung vor allem Dekolletee und Gesicht mit Wärmegefühl
  • Selten Schlafstörung, Anregung am Tag der Infusion

Für weiterführende Informationen und eine persönliche Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Vereinbaren Sie unter +49-7221-8589828 einen persönlichen Beratungstermin.