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Biofeedback in der Schmerztherapie >> Neurofeedback in der Schmerztherapie <<

 


Einfluss der Atmung auf das vegetative Nervensystem und die Verbesserung der HRV

Atmung und das vegetative Nervensystem

  • Das vegetative Nervensystem (VNS) steuert unwillkürliche Funktionen wie Herzschlag, Verdauung und Atmung. Es besteht aus dem Sympathikus (fight-or-flight) und dem Parasympathikus (rest-and-digest).
  • Langsame / Tiefe und bewusste Atmung aktiviert den Parasympathikus, was zu einer Beruhigung des Herzschlags, einer Senkung des Blutdrucks und einer allgemeinen Entspannung führt.
  • Flache und schnelle Atmung kann den Sympathikus aktivieren, was Stress und Anspannung erhöht.

Verbesserung der HRV

  • Herzfrequenzvariabilität (HRV) ist ein Maß für die Variation der Zeitintervalle zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen. Eine höhere HRV ist ein Indikator für ein gesundes und flexibles VNS.
  • Biofeedback-Training kann Patienten dabei helfen, ihre Atmung zu regulieren, um die HRV zu erhöhen. Regelmäßige Übungen wie tiefe Bauchatmung und langsames Atmen (etwa 5-7 Atemzüge pro Minute) fördern eine höhere HRV und damit ein besseres Stressmanagement und Wohlbefinden.

Erkennen von Verspannungen und Korrektur in der Muskulatur

  • Biofeedback-Geräte messen Muskelspannung (Elektromyographie oder EMG), wodurch Patienten lernen, erhöhte Muskelaktivität und Verspannungen zu erkennen.
  • Durch visuelle oder auditive Rückmeldung können Patienten verstehen, wann ihre Muskeln angespannt sind, und gezielt Entspannungstechniken anwenden, wie progressive Muskelentspannung oder sanfte Dehnübungen.
  • Langfristiges Training hilft dabei, unbewusste Verspannungen zu reduzieren und eine bessere Körperhaltung und Bewegungsabläufe zu entwickeln, was chronische Schmerzen lindern kann.

Gezielte Stressbewältigung über den Hautleitwert und entsprechende Entspannung

  • Hautleitwert misst die elektrische Leitfähigkeit der Haut, die durch die Aktivität der Schweißdrüsen beeinflusst wird und ein Indikator für emotionale und physiologische Erregung ist.
  • Erhöhter Hautleitwert zeigt eine Aktivierung des Sympathikus an, was oft mit Stress und Anspannung verbunden ist.
  • Biofeedback-Training hilft Patienten, ihre Erregungsniveaus zu erkennen und durch Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder Visualisierungstechniken zu reduzieren.
  • Langfristige Anwendung kann die Fähigkeit verbessern, Stresssituationen zu erkennen und bewusst zu steuern, was zur allgemeinen Stressresistenz beiträgt.

Korrektur von falscher Atmung

  • Falsche Atmung wie flaches, schnelles oder unregelmäßiges Atmen kann zu erhöhter Stressreaktion, Verspannungen und erhöhter Schmerzempfindlichkeit führen.
  • Biofeedback-Training bietet visuelle oder auditive Rückmeldungen zur Atemfrequenz und -tiefe.
  • Patienten lernen durch das Training, ihre Atmung zu verlangsamen, tiefer zu atmen und regelmäßige Atemmuster zu entwickeln.
  • Korrekte Atmung verbessert die Sauerstoffversorgung, fördert die Entspannung und unterstützt die Regulation des VNS, was langfristig zu einer Reduktion von Stress und Schmerzwahrnehmung beiträgt.

Zusammenfassung

Biofeedback ist eine wirkungsvolle Methode, um Patienten zu helfen, physiologische Funktionen aktiv zu kontrollieren. Durch das gezielte Training können Patienten lernen, ihre Atmung zu regulieren, Muskelverspannungen zu erkennen und zu reduzieren, ihre Stressreaktionen zu managen und ihre Atmungsmuster zu korrigieren, was insgesamt zu einer Verbesserung der Schmerztherapie und des allgemeinen Wohlbefindens führt.

Indikationen:

Biofeedback wird bei einer Vielzahl von gesundheitlichen und psychologischen Beschwerden eingesetzt. Hier sind die typischen Indikationen und behadneleten Symptome in meiner Praxis für Biofeedback:

Biofeedback wird bei einer Vielzahl von gesundheitlichen und psychologischen Beschwerden eingesetzt. Hier sind die typischen Indikationen für Biofeedback:

Schmerzen

  •     Chronische Schmerzen: z.B. Rückenschmerzen, Nackenschmerzen
  •     Migräne und Spannungskopfschmerzen: Reduktion der Häufigkeit und Intensität
  •     Kiefergelenkschmerzen (TMJ): Behandlung von Verspannungen im Kieferbereich
  •     Fibromyalgie: Unterstützung bei der Schmerzkontrolle

Stress und psychische Gesundheit

  •     Stressbewältigung: Verbesserung der Stressresistenz und Entspannung
  •     Angststörungen: Reduktion von Angstzuständen durch Entspannungstechniken
  •     Depressionen: Unterstützung der emotionalen Regulierung
  •     Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Verringerung der Symptome durch Entspannung und Stressreduktion

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  •     Bluthochdruck (Hypertonie): Unterstützung bei der Blutdrucksenkung durch Entspannung
  •     Herzrhythmusstörungen: Verbesserung der Herzfrequenzvariabilität (HRV)

Atemwegserkrankungen

  •     Asthma: Verbesserung der Atemmuster und Reduktion von Stress
  •     Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Unterstützung der Atemkontrolle

Neurologische und muskuläre Erkrankungen

  •     Epilepsie: Reduktion der Anfallshäufigkeit durch Stressmanagement
  •     Reizdarmsyndrom (IBS): Linderung der Symptome durch Stressreduktion
  •     Muskuläre Verspannungen: Erkennen und Lösen von Muskelspannungen
  •     Spastizität: Verbesserung der Muskelkontrolle

Schlafstörungen

  •     Insomnie: Förderung der Entspannung und Verbesserung der Schlafqualität

Anwendung in der Psychosomatik

  •     Psychosomatische Beschwerden: Behandlung von körperlichen Symptomen, die durch psychische Faktoren ausgelöst oder verschlimmert werden

Durch die Anwendung von Biofeedback können Patienten lernen, ihre physiologischen Reaktionen besser zu kontrollieren, was zu einer Verbesserung der Symptome und des allgemeinen Wohlbefindens führen kann.

 

Nebenwirkungen

Biofeedback gilt im Allgemeinen als eine sichere Therapieform, doch wie bei jeder therapeutischen Methode können auch hier Nebenwirkungen auftreten. Diese sind meist mild und vorübergehend. Hier sind die typischen Nebenwirkungen, ihre Häufigkeit, Schweregrad und Dauer:

Typische Nebenwirkungen

  1. Leichte Kopfschmerzen: Häufigkeit: Gelegentlich; Schweregrad: Mild bis moderat; Dauer: Kurzfristig, oft nur während oder unmittelbar nach der Sitzung
  2. Müdigkeit: Häufigkeit: Gelegentlich; Schweregrad: Mild; Dauer: Kurzfristig, oft unmittelbar nach der Sitzung
  3. Übelkeit: Häufigkeit: Selten; Schweregrad: Mild bis moderat; Dauer: Kurzfristig
  4. Schwindel: Häufigkeit: Selten; Schweregrad: Mild; Dauer: Kurzfristig
  5. Verstärkte Wahrnehmung von Symptomen: Häufigkeit: Gelegentlich; Schweregrad: Mild; Dauer: Kurzfristig, Symptome klingen meist nach einigen Sitzungen ab
  6. Emotionale Reaktionen Häufigkeit: Gelegentlich; Schweregrad: Mild bis moderat; Dauer: Kurzfristig, oft nur während der Sitzung

Schweregrad und Dauer der Nebenwirkungen

  • Milder Schweregrad: Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und emotionale Reaktionen sind in der Regel mild und vorübergehend. Sie treten oft nur während oder kurz nach den Biofeedback-Sitzungen auf und klingen schnell wieder ab.
  • Moderater Schweregrad: Einige Patienten können moderate Symptome wie stärkere Kopfschmerzen oder Übelkeit erleben. Diese Nebenwirkungen sind ebenfalls meist kurzlebig und klingen nach der Anpassung an die Therapie ab.
  • Kurzfristige Dauer: Die meisten Nebenwirkungen treten während oder unmittelbar nach der Biofeedback-Sitzung auf und verschwinden innerhalb weniger Stunden.

Prävention und Management von Nebenwirkungen

  • Langsame Einführung: Eine schrittweise Einführung in die Biofeedback-Therapie kann helfen, Nebenwirkungen zu minimieren.
  • Anpassung der Sitzungslänge: Kürzere Sitzungen können helfen, das Risiko von Müdigkeit oder Kopfschmerzen zu reduzieren.
  • Regelmäßige Pausen: Kurze Pausen während der Sitzung können helfen, Symptome wie Schwindel oder Übelkeit zu vermeiden.
  • Hydratation und Ernährung: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine leichte Mahlzeit vor der Sitzung können helfen, Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Feedback des Patienten: Regelmäßige Rückmeldungen vom Patienten helfen dem Therapeuten, die Sitzungen individuell anzupassen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Insgesamt sind die Nebenwirkungen von Biofeedback meist geringfügig und vorübergehend, was diese Therapieform zu einer sicheren Option für die Behandlung verschiedener gesundheitlicher und psychologischer Beschwerden macht.

Abgrenzung zwischen Biofeedback & Neurofeedback zu Bioscan und Bioresonanz

Biofeedback ist eine Technik, bei der Patienten lernen, ihre physiologischen Funktionen zu kontrollieren, indem sie Informationen über ihren Körper erhalten, wie z.B. Muskelspannung, Herzfrequenz oder Hauttemperatur. Diese Methode wird in 1.932 randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) untersucht, wie eine Analyse auf PubMed zeigt.

Neurofeedback ist eine spezielle Form des Biofeedbacks, die sich auf die Modulation der Gehirnwellenaktivität konzentriert, um die Funktion des zentralen Nervensystems zu verbessern. Es nutzt EEG-Daten, um dem Patienten Feedback zur Gehirnaktivität zu geben, wodurch Zustände wie ADHS oder Angststörungen behandelt werden können.

Bioscan ist ein nicht-invasives Screening-Verfahren, das auf bioenergetischen Prinzipien basiert, um den Gesundheitszustand eines Individuums zu bewerten. Laut einer PubMed-Auswertung gibt es nur 2 RCTs zu diesem Verfahren, was auf eine begrenzte wissenschaftliche Erforschung hinweist.

Bioresonanz verwendet elektromagnetische Schwingungen zur Diagnose und Therapie von Krankheiten, basierend auf der Theorie, dass jede Zelle eine eigene Schwingung hat. Es wurden jedoch nur 6 RCTs auf PubMed gefunden, was auf eine begrenzte wissenschaftliche Evidenz für diese Methode hinweist.

Diese Abgrenzungen verdeutlichen die Unterschiede und den wissenschaftlichen Untersuchungsstand der jeweiligen Verfahren.

Kosten

Die Behandlung wird normal nach der gültigen GOÄ mit Steigerungen bis zum Faktor 3,5 abgerechnet. Die Typischen Kosten inkl. Material liegen bei ca. 125-160€ für den ersten Termin (60-80min) und weitere Behandlungen ca. 110-1350€ (45-60min).


Behandlungsmethoden Übersicht

Schmerztherapie Methoden Übersicht

Methode Erläuterung Nebenwirkung Risiko
TCM Diagnostik und Behandlung mit Kräutern und Akupunktur Sehr gering
Orthomolekulare Medizin Labore und Ausgleich von Mangelerscheinungen oral und auch per Infusion Sehr gering
Lokale Anwendung Wärme, Salben mit pharmazeutischen Wirkstoffen und Pflanzlichen Wirkstoffen Sehr gering
Biofeedback Körperlich Signale wie HRV, Temperatur, Muskelspannung sehen und beinflussen lernen Sehr gering
Neurofeedback Trainig der dominaten Gerhrinfunktion in die Richtung Entspannung Sehr gering
Medikamentös Analgetika mit und ohne Opiate bez. Morphinabkömmlinge / Cannabis / Antikonvulsiva Bei allen Medikamenten teilweise sehr ausgeprägt
Blockaden Invasiven Verfahren blockieren von Nervenbahnen NW mittel jedoch zusätzliche Risiken: Hämatome und Nervenverletzungen
Procain Basen Therapie Infusionsserien von ca10-15 Sitzungen gering bei langsamer Steigerung
Ketamin Infusion Ambulante Narkose ca. 10-15 Behandlungen für ca. 2std + Überwachung Kurzfristig hohen NW, nur mit Begleitung bzw. Fahrdienst.

Biofeedback in der Schmerztherapie

Biofeedback ist eine Technik, die Patienten dabei hilft, physiologische Funktionen wie Atmung, Muskelspannung, Herzfrequenzvariabilität (HRV) und Hautleitfähigkeit zu kontrollieren, um Schmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Hier ist eine detaillierte Erklärung der genannten Themen:

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