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Privatpraxis für Schmerztherapie & Traditionelle chinesische Medizin in Baden Baden

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Ketamin-Infusionen mit Midazolam in der Schmerztherapie:

Avatar of Olga Schiffer Olga Schiffer - 20. November 2023 - Schmerztherapie

Als Ärztin, die sich auf Schmerztherapie spezialisiert hat, habe ich in meiner Praxis häufig mit Patienten zu tun, die unter chronischen Schmerzen leiden. Eine der alternativen Behandlungsmethoden, die ich in solchen Fällen anwende, ist die Kombination von Ketamin-Infusionen mit Midazolam. In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen mit dieser Therapieform teilen, einschließlich eines Einblicks in die Entstehungsgeschichte dieser Methode.

Historie: Die Entwicklung von Ketamin in der Schmerztherapie

Ketamin wurde erstmals in den 1960er Jahren als Narkosemittel entwickelt. Aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften, wie schnelle Wirkung und relative Sicherheit bei der Aufrechterhaltung der Atmung und Kreislauffunktionen, gewann es schnell an Popularität in der Anästhesie. Im Laufe der Zeit begannen Forscher und Ärzte jedoch, das Potenzial von Ketamin in der Behandlung chronischer Schmerzen zu erkennen. Seine Wirkung als NMDA-Rezeptor-Antagonist macht es besonders wirksam bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen, die oft auf herkömmliche Schmerzmittel nicht ansprechen.

In den letzten Jahrzehnten wurde die Anwendung von Ketamin in der Schmerztherapie weiter erforscht und verfeinert. Die Kombination mit Midazolam, einem Medikament, das sowohl angstlösend als auch sedierend wirkt, ist eine relativ neuere Entwicklung, die darauf abzielt, die Wirksamkeit der Schmerzlinderung zu erhöhen und gleichzeitig die psychotropen Nebenwirkungen von Ketamin zu mildern.

Off-Label-Use: Ein notwendiger Ansatz in der Schmerztherapie

Die Verwendung von Ketamin in Kombination mit Midazolam in der Schmerztherapie ist ein Beispiel für den sogenannten "Off-Label-Use". Dies bedeutet, dass diese Medikamente für diesen spezifischen Zweck nicht explizit von den Arzneimittelbehörden zugelassen sind. Trotzdem hat sich diese Kombination in der Praxis als effektiv erwiesen, vor allem bei Patienten, die auf herkömmliche Schmerztherapien nicht ansprechen.

Überwachung der Vitalparameter: Sicherheit an erster Stelle

Während der Infusionstherapie ist eine sorgfältige Überwachung der Vitalparameter des Patienten unerlässlich. Dies umfasst regelmäßige Kontrollen des Blutdrucks, der Herzfrequenz und der Sauerstoffsättigung. Zudem wird ein Elektrokardiogramm (EKG) durchgeführt, um die Herzaktivität kontinuierlich zu überwachen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Sicherheit der Patienten während der Behandlung zu gewährleisten und umgehend auf eventuelle Veränderungen reagieren zu können.

Wirkung und Nebenwirkungen: Eine sorgfältige Abwägung

Ketamin, ursprünglich als Narkosemittel eingeführt, wirkt als NMDA-Rezeptor-Antagonist und kann so die Schmerzwahrnehmung signifikant reduzieren. Midazolam, ein kurzwirksames Benzodiazepin, wird beigefügt, um angstlösende und sedierende Effekte zu erzielen. Diese Kombination kann bei vielen Patienten eine erhebliche Linderung chronischer Schmerzen bewirken.

Allerdings sind auch Nebenwirkungen möglich. Dazu gehören unter anderem Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit und in seltenen Fällen halluzinogene Effekte, vermehrter Speichelfluss, Blutdruckanstieg bzw. Blutdruckschwankungen. Es ist wichtig, dass Patienten über diese potenziellen Nebenwirkungen aufgeklärt werden und dass die Infusionen unter medizinischer Überwachung stattfinden.

Verkehrstauglichkeit: Sicherheitsmaßnahmen nach der Behandlung

Ein wichtiger Aspekt, den es zu betonen gilt, ist die möglicherweise eingeschränkte Verkehrstauglichkeit nach der Infusionstherapie. Aufgrund der sedierenden Wirkung von Midazolam und den möglichen Nebenwirkungen von Ketamin ist es erforderlich, dass Patienten nach der Behandlung nicht selbst Auto fahren. Ich empfehle meinen Patienten dringend, eine Begleitperson mitzubringen oder alternative Transportmittel zu nutzen.

Fazit

Die Kombination von Ketamin-Infusionen mit Midazolam stellt in der Schmerztherapie eine vielversprechende Option dar, insbesondere für Patienten, bei denen herkömmliche Methoden versagen. Die sorgfältige Überwachung und das Bewusstsein für mögliche Nebenwirkungen sind entscheidend, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Behandlung zu gewährleisten. Als Ärztin bin ich bestrebt, meinen Patienten die bestmögliche Schmerzlinderung zu bieten, und diese Therapieform hat sich als wertvolles Werkzeug in meinem Behandlungsrepertoire erwiesen.

Weitere Informationen zu Ketamin-Infusionen

Weiter Informationen zur Therapie mit Ketamin habe ich Ihnen auf >> dieser Webseite << zusammen gestellt.

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